Gemeinsam Bayerns Natur schützen

3 Jahre später - im August 2022

Neues Zuhause für mehr als tausend Arten

 

 

19. Oktober 2019

Unter dem Titel „Biosphären-Hecken“ organisierte der Landschaftspflegeverband Biosphärenregion Berchtesgadener Land e.V (LPV) mit Unterstützung der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion die Pflanzung von fünf Wildhecken im gesamten Land-kreis. Biosphären-Hecken sollen als traditionelles Kulturlandschaftselement die heimischen Fluren ökologisch und ästhetisch bereichern.

 

Eine Hecke fand nun ihren festen Platz in der Gemeinde Schönau am Königsee.

 

 

Im Bild: Anton Kern, 1. Vorsitzender des LPV (2. v. l.), Bürgermeister Hannes Rasp (3. v. l.) und Dr. Peter Loreth (6. v. .l.) freuen sich mit dem neuen Hecken-Eigentümer Toni Wegscheider (4. v. l.) und allen Beteiligten über die gelungene Pflanzung. Bilder: LPV

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Helfer vom Landesjagdverband Kreisgruppe Berchtesgadener Land e.V. und vom Landesbund für Vogelschutz e.V. pflanzten zusammen knapp 600 Gehölze in rekordverdächtigem Tempo. Umrandet wird die neu gepflanzte Hecke vorübergehend durch einen Wildschutzzaun, um den Pflanzen ein Anwachsen ohne Verbiss zu ermöglichen. Für den krönenden Abschluss sorgte hernach die Freiwillige Feuerwehr Schönau: sie löschte den Durscht der frisch angepflanzten Bäume und Sträucher.

 

Der Landschaftspflegeverband kümmerte sich um die gesamte Abwicklung, war für die ordentliche Ausführung der Arbeiten verantwortlich und agierte als Ansprechpartner in allen Angelegenheiten. Die Aktion wird vom Freistaat Bayern aus Finanzmitteln der Landschaftspflege- und Naturpark-Richtline (LNPR) gefördert und durch das Wildbienenprojekt der Biosphärenregion finanziell unterstützt, so dass Pflanz- und Zaunmaterial unentgeltlich zur Ver-fügung gestellt werden konnten. Die Gemeinde Schönau und die angrenzenden Nachbarn wurden im Vorfeld über die Aktion informiert.

 

 „Ausgestattet mit drei Pflanzreihen und einer beachtlichen Länge von fast 300 Metern wird diese Wildhecke in Zukunft ihren höchstmöglichen ökolo-gischen Effekt erzielen“ so die Geschäftsführerin Susanne Thomas vom LPV. Verwendet wurde ausschließlich autochthones Gehölz, also gebiets-heimische Pflanzen, die natürlich in der Region vorkommen und an die einheimische Tierwelt bestens angepasst sind. „Unser Fokus lag während der gesamten Planung immer auf den blüten- und nektarreichen Sträuchern und Bäumen, das war auch die Voraussetzung für die Vergabe der Förder-gelder“.

Exakt nach Vorgabe eines ausgeklügelten Pflanzplans fand dann jede Pflanze ihren angestammten Platz in der Hecke. 30 verschiedene Strauch- und Baumarten sind es geworden. Dornenreiche Sträucher wie Weiß- oder Kreuzdorn wechseln sich nun mit standortangepassten Weiden und früchte-tragenden Sträuchern wie der Haselnuss ab. Alle 20 Meter erheben sich Bäume zweiter Ordnung, wie zum Beispiel die selten gewordene Wildbirne

oder der Wildapfel. Nette Blühaspekte streuen abschnittsweise verschiedene Wildrosenarten und Johannis- und Stachelbeere erfreuen nicht nur die Wildbienen, sondern liefern auch den Eigentümern einen gesunden Vitaminsnack.

Alles in allem sind Hecken hochsensible Biotope, die vielen Pflanzen- und Tierarten als Lebensraum, Jagdrevier und Nahrungsquelle dienen, erklärt der LPV. „Ebenso fungieren sie als Schutz- und Überwinterungsraum vieler Insekten, Vögeln und wildlebender Säugetiere. Und zu guter Letzt nutzen sie

dem Menschen als Lärm- und Sichtschutz und tragen zu seiner Erholung bei“.

 

Es war eine gelungene Pflanzaktion und am Ende waren sich alle einig: durch die gute Organisation und Vorarbeit des LPV, die vielen fleißigen Helfer

und die Verpflegung vor Ort ist ein kleines Meisterwerk für die Allgemeinheit entstanden. Doch allem voran wäre ohne die Zustimmung des Grund-stückseigentümers eine solche Maßnahme nie möglich geworden. Die Aktion findet auch nächstes Jahr seine Fortsetzung und an den neuen Pflanz-plänen wird bereits gearbeitet. Jeder der aktiv bei einer unserer nächsten Pflanzaktionen mitmachen möchte, kann sich gerne beim Landschaftspflege-verband melden.

 - M.T.

Eine "grüne Insel" als Rückzugsort

Heckenpflanzung südlich von Teisendorf

Pflanzungsaktion

am 1. April 2000

 

Unsere Hecke hat sich inzwischen erwartungsgemäß prächtig ent-wickelt und bietet zahlreichen Vögeln und Insekten einen wert-vollen Lebensraum.

 

 

Karlstein, 4. Mai 2017

Hecken-Projekt des Vogelschutzbundes B'gadener Land (LBV)

an der Fischzucht Karlstein.

Heckenpflanzung 2017.pdf
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