Um gemeinsam zu beobachten, wer von den wiesenbrütenden Zugvögeln bereits aus dem Winterquartier ins Haarmoos zurückgekehrt ist, veranstaltete der LBV seine alljährliche
Frühlingsexkursion.
Das anhaltend schlechte Wetter der letzten Tage setzte sich auch an diesem Exkursionstag fort – trotzdem ließen sich dreizehn teilnehmende Personen nicht davon abhalten.
Melanie Tatzmann, Wiesenbrüterbeauftragte vom Haarmoos, sensibilisierte die Gruppe gleich zu Beginn und machte auf die vielen Gefahren und Hindernisse, mit welchen bodenbrütende Zugvögel zu
kämpfen haben, aufmerksam.
Unterwegs gab es Erklärungen zum Schutzgebiets-Status Natura 2000 und Landschaftsschutzgebiet, ebenso wurde auf das Betretungsverbot der Wiesen und die Anleinpflicht der Hunde von 20.03. bis
15.06. hingewiesen.
Ob es heute bei dem Wind was zu sehen gibt, das war die große Frage?
Aber natürlich: zuerst zeigte sich ein Rostgans-Pärchen (Männchen gut zu erkennen mit dem schwarzen Halsring). Die Beiden wussten bei dem Wetter nichts anderes anzufangen als dies in der Wiese
auszusitzen. Zwar ist das keine bodenbrütende Vogelart und heimisch ist sie auch nicht, jedoch fühlt sie sich seit Jahren sehr wohl im Haarmoos und ist besonders nett anzuschauen.
Beim LBV- Stadel gab es dann eine unerwartete Überraschung: hier hatte die Wiesenbrüterbeauftragte ein Nest versteckt, ähnlich des eines Wiesen-brüters und die Gruppe durfte danach suchen – so
quasi als Einstimmung für Ostern. Im kleinen Umfeld des Stadels war das nicht allzu schwierig – trotzdem zeigte dies, wie gut getarnt die gesprenkelten Eier sind und wie raffiniert sie in den
Wiesenpulten versteckt liegen.
Der Gesang der Goldammer ließ die interessierte Gesellschaft weiterblicken und gleich darauf zeigte sie sich im Prachtkleid mitten im Weidengebüsch. Auch der Wiesenpieper flog schnell vorbei um
unmittelbar darauf von der Erde verschluckt zu werden. Umso weiter es ins Gebiet ging umso besser wurde es. Von weitem konnte man ihn ja schon hören, aber endlich ließ er sich geradewegs vor der
Gruppe in der Wiese nieder: der große Brachvogel, dieser beeindruckende, flötende Watvogel, der jedes Jahr aufs Neue zum Brüten ins Haarmoos zurückkehrt. Ein Zweiter landete prompt neben ihm und
nun konnte man wunderbar das etwas größere Weibchen mit dem noch längeren Schnabel gut vom Männchen unterscheiden.