Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Mehr Schutz für Raufußhühner

Gefährdete Lebensräume, Störungen durch Tourismus im Sommer und im Winter.

Die stark bedrohten Vogelarten sollen in Bayerns Alpen mehr Schutz bekommen.

>> zum aktuellen Bericht in der "Süddeutschen" vom 12. Dezember 2019

Die Letzten ihrer Art!

Die Populationen von Birk- und Auerwild haben sich in die Bergregionen zurückgezogen.

>> zum aktuellen Bericht im R'haller Tagblatt vom 29. März 2019

 

Hilfe für die Raufußhühner im Lattengebirge

29. September 2018

Ein erfreuliches Ergebnis lieferte die Birkwild-Erhebung im Forstbetrieb Berchtesgaden im April diesen Jahres, als in der Frühjahrsbalz bei der gleich-zeitigen Zählung an 33 Balzplätzen mit 77 Birkhähnen deutlich mehr Sichtungen zu verzeichnen waren als im Vorjahr mit 59 gezählten Exemplaren.

Nur durch geeignete Schutzmaßnahmen kann für diese Vogelart langfristig der Bestand gesichert und erhöht werden, da sie vor allem durch die Einschränkung ihres Lebensraumes in Bayern noch immer stark vom Rückgang bedroht ist.

Seit einigen Jahren kümmert sich daher die LBV-Kreisgruppe Berchtesgadener Land in bester Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten um

die Erhaltung und Verbesserung der Raufußhuhn-Habitate im nördlichen Lattengebirge.

Nachdem der ursprünglich für Mitte September geplante Biotoppflege-Einsatz bereits zwei Mal verschoben werden musste, konnten am Morgen des

29. September 2018 sieben hoch motivierte Aktive unter der Leitung von Revierförster Herrn Hubert Graßl mit der Predigtstuhlbahn zum Arbeitseinsatz starten.

Nach der Begrüßung und Einweisung am Hochschlegel hieß es zuerst, im Bereich der Skiabfahrt in den Randbereichen aufkommenden Latschen- und weiteren Junggehölzaufwuchs zu entfernen, um den Freiflächencharakter des Bereiches zu erhalten, der vom Birkhuhn als Ruhe-, Trocknungs- und Startplatz genutzt werden kann. Auch soll damit den Skifahrern eine klare Richtung vorgegeben werden, die verhindert, dass in den Schutz- und Ruhe-bereichen eingefahren wird.

Im angrenzenden dichten Latschengürtel wurden in ausreichendem Abstand zum Wanderweg vom Hochschlegel zum Karkopf in Anbindung an die bereits 2016 geschaffene Freifläche zwei weitere Freiflächen mit Habitatqualitäten geschaffen, indem der komplette Latschenbewuchs flächig entfernt wurde. Die von Ameisenhaufen und Blaubeersträuchern durchsetzten Freiflächen dienen daher nicht nur als geeignetes Nahrungshabitat für das Birkhuhn. In der Abgeschiedenheit und Ruhe des umgebenden Latschengürtels ist einerseits Witterungsschutz und Sichtschutz vor Beutegreifern gegeben, während außerdem genügend Platz beispielsweise zum Gefiedertrocknen, zur Nahrungsaufnahme, zum Abstreichen oder der Jungenaufzucht gewährleistet ist.

"Birkhuhn-Panorama" 10 Tage zuvor!
"Birkhuhn-Panorama" 10 Tage zuvor! - Fotos: J. Goldmann

Um den Erfolg der durchgeführten Biotoppflege-Maßnahmen zu verstärken wurde zum Abschluss gut sichtbar im Gipfelbereich des Hochschlegel eine neue Informationstafel der Bayerischen Staatsforsten zu den Wald- und Wildschongebieten in diesem Bereich angebracht, die gemeinsam mit dem Alpenverein, DAV-Sektion Bad Reichenhall, im Rahmen des Projekts "Natürlich auf Tour" erstellt wurde. Bergwanderer und Skibergsteiger  können nun so bestens informiert durch ihr Verhalten einen entsprechenden Beitrag zur positiven Bestandsent-wicklung des Birkwilds im nördlichen Lattengebirge leisten.

Vielleicht zeigen sich die ersten Erfolge dieser Maßnahmen schon in den künftigen Erhebungen beim Birkwildmonitoring.

Ein großes Dankeschön sei abschließend an die Bayerischen Staatsforsten, insbesondere Herrn Hubert Graßl, für die Anleitung und Unterstützung des Arbeitseinsatzes und dem Geschäfts-führer der Predigtstuhlbahn, Herrn Andreas Hallweger, für die hervorragende Brotzeit in der

Schlegelmuldenalm und die kostenfreie Seilbahnnutzung, ausgesprochen.

- K.R.

Birkhuhn-Monitoring

Am  27. April 2018

erfolgte eine groß angelegte Birkwild-Erhebung im Forstbetrieb Berchtesgaden der Bayerischen Staatsforsten, die sich über das Berchtesgadener Land, den Rupertiwinkel und den östlichen Chiemgau erstreckte und gleichzeitig an 33 Balzplätzen stattfand.

Wie beim ersten Birkhuhn-Monitoring im letzten Jahr unterstützten auch diesmal mehrere Aktive des LBV  Berchtesgadener Land diese Aktion.

 

Wurden im vergangenen Jahr 59 Birkhähne gezählt, gab es in diesem Jahr mit 77  Birk-hähnen deutlich mehr Sichtungen. Man geht jedoch davon aus, daß es letztlich weitaus mehr Birkwild gibt. Nicht alle balzen immer und es gibt mehrere Flächen, die nicht in die Erhebung einfließen. Ziel ist es, mit den gewonnenen Erkenntnissen durch geeignete Schutzmaßnahmen den Bestand langfristig zu erhöhen.

LBV: Max Mosinger, Günther Hollmotz, Jochen Goldmann
LBV: Max Mosinger, Günther Hollmotz, Jochen Goldmann

 

Vor zwei Jahren fand bereits am Hochschlegel in Zusammenarbeit mit der LBV-Kreis-gruppe eine Maßnahme zur Lebensraumverbesserung statt. Damals entschloß man sich auch, das Birkwild regelmäßig zu erheben. Nur am bayrischen Alpenrand gibt es noch nennenswerte Populationen.

Es ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis, wenn man in den frühen Morgenstunden noch vor der Morgendämmerung aufbricht, um die Balz der „Kleinen Spielhähne“ mitzuver-folgen.

- J.G.

 

 

 

 

Birkwild-Kartierung im Lattengebirge

Am 4. und 5. Mai 2017 erfolgte eine Balzplatz-Kartierung in Oberbayern durch die Bayerischen Staatsforsten. Beteiligung des Vogelschutzbundes LBV B'gadener Land im Lattengebirge mit Maren Bayerl, Max Mosinger sowie Birgit und Günther Hollmotz.

 

Mit großem personellen Einsatz zählten die Bayerischen Staatsforsten mit Unterstützung des Vogelschutzbundes LBV zwischen Sonntagshorn und Untersberg das seltene Birkwild. Schon um 4 Uhr begann die Beobachtung und Zählung der Raufußhühner bei ihrer frühmorgendlichen Balz in den Hoch- und Kammlagen der Berge. Insgesamt konnten bei dieser Aktion 59 Birkhähne und 10 Birkhennen bestätigt werden. 

Bereits im Herbst 2016 fand am Hochschlegel in Zusammenarbeit mit dem LBV eine Maßnahme zur Lebensraumverbesserung des Birkwildes statt. Langfristig soll der Bestand in diesem Bereich erhöht, zumindest aber erhalten werden. Im Herbst dieses Jahres ist ein weiterer Arbeitseinsatz im Lattengebirge gplant. Vorgesehen ist die Verbesserung und Pflege der im vergangenen Jahr für das Birkwild geschaffene Freifläche.

>> Presseartikel zum Birkwild (Süddeutsche Zeitung v. 30. Mai 2017)

 

Pressemitteilung der Bayerischen Staatsforsten

"Projekt mit LBV zum Schutz des Birkhuhns"

Birkwildhabitatpflege im Lattengebirge

am 22. Oktober 2016

>> zur Pressemitteilung

Hilfe für das Birkwild im Lattengebirge

Landesbund für Vogelschutz und Bayerische Staatsforsten Hand in Hand

Berchtesgadener Land, 22. Okt. 2016

Das in unseren Bergen in den Höhenlagen um die 1500 m lebende Birkhuhn ist nach den Erhebungen des Bayerischen Brutvogelatlas aufgrund von Einschrän-kungen seines Lebensraumes stark vom Rückgang bedroht.

Deshalb kümmert sich die Kreisgruppe Berchtesgadener Land im LBV e.V. seit einigen Jahren um die Erhaltung und Verbesserung der wenigen heimischen Habitate dieser interessanten Vogelart.

Richtschnur ist dabei ein Schutzprojekt aus dem Jahr 2009, das den Zustand des Raufußhühner-Lebensraumes im Lattengebirge erarbeitet und entsprechende Empfehlungen gegeben hat. 

Die enge Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten als zuständigem Grundbesitzer ist inzwischen bestens eingeübte Routine. So hat vor kurzem eine kleine, tatkräftige Gruppe des LBV unter der fachkundigen Leitung von Revierförster Hubert Graßl im nördlichen Bereich des Lattengebirges in einem durchaus anstrengenden Tagesarbeitseinsatz eine Birkhuhn-Freifläche als Ruhe-, Trocknungs- und Startplatz ausgeschlagen. 

Die Aktion war mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Gleitschirmclub Bad Reichenhall abgestimmt, dem die Schaffung der Freifläche als naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahme für dessen neu gestalteten Gleitschirm-Startplatz angerechnet wird. 

Das Arbeitsergebnis erfüllt nunmehr für das Birkwild folgende Bedingungen:

- Abgeschiedenheit und Ruhe in einem umfangreichen Latschengürtel

- Witterungsschutz und Sichtschutz vor Beutegreifern

- genügend Platz zum Gefiedertrocknen, zur Nahrungsaufnahme,

- zum Abstreichen und vor allem zur Aufzucht von Nachwuchs

 

Trotz körperlicher Anstrengung war das ein gelungener Arbeitstag, der bei etwas frisch gefallenem Schnee und schönstem Bergwetter richtig Spaß machte. Man war sich einig, auch künftig möglichst jährlich solche gemeinsamen Einsätze zur Pflege des Birkwildes und seiner Habitate durchzuführen. 

Abschluß der Aktion war ein großer Dank an den Betriebsleiter der Predigtstuhlbahn, Herrn Andreas Hallweger, der mit der kostenlosen Seilbahnfahrt und einer satten Brotzeit in der Schlegelmulde diese Naturschutzmaßnahme wesentlich unterstützt hat.

 

Peter Friedrich

Vorsitzender LBV-Kreisgruppe Berchtesgadener Land

Hilfe für die Raufußhühner im Lattengebirge

Gemeinsamer Arbeitseinsatz von LBV und Bayerischen Staatsforsten

 

Endlich hat’s geklappt !

Der im Zugvogel 2012 angekündigte und aus Witterungsgründen mehr-fach verschobene Einsatz konnte Mitte Oktober endlich durchgeführt werden.

     Mit zwei Dienstfahrzeugen des Forstbetriebes Berchtesgaden ging es auf den Berg, wo am Rande eines der typischen „Mooraugen“ Pflege-maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes insbesondere der Auerhühner geplant waren.

     Zu Beginn der Aktion referierte Sabine Pröls über Ergebnisse und Folgerungen aus dem im Jahre 2009 durchgeführten Schutzprojekts und erläuterte, wie wichtig zum Beispiel die dort wachsende Heidelbeere als Lebensgrundlage für viele Tiere, eben auch für die Auerhühner ist. Aller-dings werde diese niedrigwüchsige Pflanze zunehmend durch Fichten-aufwuchs überschattet.

     Nach der Projekteinweisung und einer vom Forstbetrieb gespendeten Brotzeit schnitt die Arbeitsgruppe unter Leitung von Revierförster Hubert Graßl und Waldfacharbeiter Klaus Rasp jede Menge nachwachsender Fichten um, sodass wieder Licht in den für die Heidelbeere wichtigen Waldsaum kommt. Die andernorts in Haufen abgelegten Fichten dienen als Winterquartier für viele Tiere und verrotten dann.

     Hubert Graßl und Peter Friedrich betonten, wie wichtig die Zusammenarbeit von Forst und LBV ist, da durch die tatkräftige Mithilfe der LBV-Aktiven der Forst die Arbeitskapazitäten zur Umsetzung naturschutzfachlich sinnvoller Pflegeaktionen bekommt.

     Die Kreisgruppe BGL wird im Frühherbst 2013 die Aktion wiederholen und hofft auf die Beteiligung weiterer, insbesondere auch jugendlicher aktiver Helfer.

     Bitte melden Sie sich dafür bei Peter Friedrich (Telefon/Fax: 08651-3935) oder in unserer Regionalgeschäftsstelle Inn-Salzach (Telefon: 08634-625333). Die gemeldeten Interessenten werden persönlich über den Zeitpunkt und den genauen Ablauf des Arbeitseinsatzes informiert.                                                                                                                                                                                                                                                                           Foto: LBV/Goldmann

                                                  

Peter Friedrich

Vorsitzender LBV-Kreisgruppe Berchtesgadener Land