Gemeinsam Bayerns Natur schützen

 

Neue Laichgewässer und sichere Wege

 

Arbeitsaktionen am Hanottenweiher in Berchtesgaden. Dort wurden am Samstag , den 14. Februar 2025 ca. 200 m² Gebüsch entfernt. Am 16. Februar kam dann ein Bagger und hat bis zum Grundwasser gegraben, um in den beiden Tümpeln wieder Leben in Form von z.B. Kammmolchen zu ermöglichen.

  

 

Die Kreisgruppe Berchtesgadener Land errichtet und betreut seit 2019 mehrere Amphibienzäune im Berchtesgadener Talkessel. In Schönau am Königssee haben sich seither die Zahlen der abge-sammelten Grasfrösche und Erdkröten verdreifacht – ein deutlicher Hinweis darauf, dass die jährlichen Bemühungen eine deutlich höhere Überlebens- und Reproduktionsrate der Amphibien bewirken.

 

Finanziert durch die untere Naturschutzbehörde entstehen außerdem im selben Areal derzeit neue Laichgewässer, vor allem für den stark gefährdeten Kammmolch. Am Schönauer Hanottenweiher, dem Hotspot der lokalen Amphibienpopulation, kann man aufgrund von landwirtschaftlichem Nährstoffeintrag und Faulschlammbildung mittlerweile kaum noch Laich oder Kaulquappen entdecken. Die Fortpflanzung der Frösche und Kröten findet fast ausschließlich in einem kleinen, verwilderten früheren Kneippbecken unmittelbar neben dem Weiher statt. Zur Erweiterung des Gewässerangebots haben Ehrenamtliche der KG im Februar vorher festgelegte Areale neben dem Hanottenweiher von Gestrüpp und Bäumen freigeschnitten. Durch ein lokales Baggerunternehmen wurden anschließend dort zwei flachgründige Laichgewässer angelegt, die vor allem für Kammmolche ausgelegt sind.

 

Im Frühsommer dann wird ein 200 Quadratmeter großer, tieferer Folienteich – vornehmlich zum Laichen für Kröten und Frösche – unweit des Kneipp-beckens ausgebaggert. Das Gelände ist ebenfalls bereits durch die KG freigeschnitten, doch sollen die Amphibien, die dort aktuell in den Wurzelstöcken überwintern, zunächst die Chance zur Flucht erhalten: Ein Zaun rund um das Areal, den Helfer nach der Laichzeit ablesen, soll sicherstellen, dass alle dort lebenden Amphibien dieses Areal verlassen haben bevor der Bagger erneut anrückt. Das offenbar attraktive Kneippbecken wurde außerdem von Laub und Müll befreit, die sich dort angesammelt hatten, um weiterhin als Fortpflanzungsstätte zur Verfügung zu stehen.

Fotos/Text: Toni Wegscheider