Springkraut-Aktion mit der Jugendgruppe „Adleraugen“
am 26.07.14 in der Saalachau
Die Leiterin der Jugendgruppe „Adleraugen“ Uschi Moser, durfte zunächst 2 Kindern Urkunden und kleine Preise für die erfolgreiche Teilnahme an dem Wettbewerb „Erlebter Frühling“ der NAJU
überreichen. Danach begrüßte sie Stefanie Schlosser, die im Rahmen ihrer Zulassungsarbeit zum Staatsexamen an der Ludwig-Maximilians-Universität München die Verbreitung des Indischen
Springkrauts in der Marzoller Saalachau untersucht sowie Frau Woelfel vom Bund Naturschutz, die gemeinsam die Führung der Ausreißaktion übernahmen.
Frau Schlosser erklärte den Teilnehmern kurz den Hintergrund, weshalb sie heute bestimmte Pflanzen einmal ausreißen statt schützen oder pflanzen durften:
"Das Indische Springkraut stammt, wie der Name bereits vermuten lässt, aus Asien und wurde 1839 als Zierpflanze in die englischen Gärten eingeführt. Von dort hat es sich nach und nach
über ganz Europa ausgebreitet".
Das Problem ist, dass es hier keine Fressfeinde gibt und das Indische Springkraut außerdem sehr anspruchslos ist, also was überall wächst und mit fast allen Bedingungen zurecht kommt. Es ist
also sehr robust und somit in der Lage, andere, heimische, Pflanzen zu verdrängen. Das ist natürlich ein sehr großes Problem, weil ja doch alles in einem System miteinander verknüpft ist. Und
wenn manche Pflanzen durch das Indische Springkraut verdrängt werden, stellt das ein Problem für Insekten dar, die diese Pflanze fressen ... und so weiter.
Das Indische Springkraut wächst bis über 2 m hoch (an schattigen Standorten im Wald aber oft auch unter 1 m). Die Blütezeit reicht, je nach Standort und Sonneneinstrahlung, von Ende Juni bis
in den Oktober hinein. Doch schon während dieser Zeit können Samen produziert werden. Rupfen während der Blüte ist natürlich noch sinnvoll (auch wenn leider oft etwas anderes behauptet
wird!). Sind die Samenkapseln aber schon reif und platzen auf, wenn man rupft, dann ist es leider zu spät, weil man ja eine Ausbreitung damit dann nicht mehr verhindern kann. Das Indische
Springkraut ist komplett 1-jährig,
d.h. alles, auch die Wurzel, stirbt nach einem Jahr ab. Das ist sehr praktisch! Außerdem ist es nur leicht im Boden verwurzelt, weshalb es einfach geht,
die gesamte Pflanze herauszureißen. Das ist wichtig, weil sie sonst im selben Jahr die nochmal austreibt.
Unser Ziel ist es, das Indische Springkraut aus der Marzoller Saalachau zurückzudrängen, was uns jetzt innerhalb eines Jahres schon sehr gut gelungen ist. Die Plätze, die wir letztes Jahr
bearbeitet haben, sind dieses Jahr weitgehend frei davon, sodass wir uns neuen Standorten widmen können".
>> weitere Info zu Neophyten erfahren Sie unter https;//www.lbv.de (über LBV-Suche "Finden"
> Neophyten)
- U.M.